Es gibt Momente im Leben, in denen man glaubt, ein Kapitel sei abgeschlossen. Ich hatte meine Firma verkauft und war überzeugt, dass dies das Ende meiner beruflichen Laufbahn wäre. Nach vielen Jahren voller Projekte, Entscheidungen und Verantwortung wollte ich zur Ruhe kommen.
Doch manchmal schreibt das Leben anders. Als sich die digitale Welt in den letzten Jahren so rasant weiterentwickelte, begann etwas in mir wieder zu kribbeln. Künstliche Intelligenz, neue Tools, kreative Möglichkeiten – vieles, was früher mühsam war, wurde plötzlich erreichbar. Und gleichzeitig fühlte sich diese neue Welt manchmal überwältigend an: so viel Neues zu lernen, zu verstehen, auszuprobieren.
Doch genau dieses Lernen hat mich lebendig gemacht. Wenn etwas nicht funktionierte – ein Plugin auf meiner Webseite, ein Buchlayout oder eine technische Hürde – gab es heute Wege: Tutorials, Communities, Austausch mit anderen oder einfach den richtigen Impuls durch ChatGPT, der mir Schritt für Schritt half, weiterzugehen. Und jedes Mal, wenn etwas funktionierte – die Webseite wieder lief, das Buch im Shop stand –, war das ein Erfolgsmoment, der mein Selbstvertrauen stärkte. Diese Mischung aus Frust, Lernen und Freude hat mich weiter wachsen lassen als vieles zuvor.
Wenn sich Türen noch einmal öffnen
Ich habe viele berufliche Rollen gelebt: Verlegerin, Sprachschulgründerin, Dozentin, Autorin. Über viele Jahre habe ich Frauen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet, Bücher umgesetzt, Materialien entwickelt, Teams geführt.
Zwischen 2013 und 2020 habe ich gemeinsam mit meinem Team Ayurveda-Reisen nach Indien organisiert – für Frauen, die dort Erholung, Heilung und neue Impulse suchten. Ich habe Kuren begleitet, übersetzt und schließlich meine Ausbildung als Ayurveda-Coach absolviert.
Diese Jahre haben mich geprägt: das Zusammenspiel von Körper, Geist und Lebensweise, das achtsame Wahrnehmen von Veränderung, die Bedeutung von Balance. Vieles davon spiegelt sich heute in meiner Arbeit wider – in der Art, wie ich Menschen sehe, wie ich Beziehungen erkenne und wie ich Wandel als etwas Natürliches verstehe. Rückblickend war das vielleicht mein erster Kontakt mit systemischem Denken – lange bevor ich es so genannt hätte.
Statt abzuschließen, habe ich entschieden, mich noch einmal zu öffnen. Die Ausbildung zur systemischen psychologischen Beraterin war für mich ein bewusst gewählter Baustein: nicht nur beruflich, sondern persönlich. Nach so vielen Jahren praktischer Erfahrung wollte ich tiefer verstehen, wie innere Prozesse sich verändern, wie Menschen Entscheidungen treffen und wie man Wandel begleitet, ohne ihn zu drängen.
Erfahrung als Stärke
Heute begleite ich Frauen, die sich in Umbruchsphasen befinden – beruflich, privat oder innerlich. Viele sind zwischen 40 und 60, manche älter. Alle spüren dieses leise Ziehen nach Neuem. Ich kenne diese Phase gut: die Unsicherheit, die Fragen – und die Kraft, die darin liegt.
Erfahrung ist kein Hindernis. Sie ist Fundament. Mit ihr kommt Gelassenheit, Überblick und ein feiner Sinn für das Wesentliche. Man muss sich nichts mehr beweisen. Man darf gestalten. Und genau darin liegt Freiheit.
Wandel darf leicht sein
Ich glaube: Es ist nie zu spät, sich neu zu erfinden. Ein Neuanfang bedeutet nicht, alles hinter sich zu lassen. Er bedeutet, das Gewachsene mitzunehmen und neu zu verweben – mit Erfahrung, Intuition und dem Mut, sich selbst wieder ernst zu nehmen.
„Neuanfang heißt nicht, bei null zu starten – sondern mit allem, was du bist, noch einmal loszugehen.“
Ich habe gelernt: Veränderung hat kein Alter. Und Selbstständigkeit ist mehr als Arbeit – sie ist Ausdruck von Selbstvertrauen, Kreativität und Lebensfreude. Es braucht Mut, ja. Aber es ist ein Mut, der wächst.
Wenn du spürst, dass auch in dir etwas Neues entstehen will, begleite ich dich gern – mit systemischer Beratung, Erfahrung und Herz. Für Frauen, die wissen: Es ist nie zu spät, noch einmal anzufangen.
